Situation

Die Problematik drogenabhängiger Menschen in Witten

Die Lebenssituation der Drogenabhängigen in Witten ist gekennzeichnet von psychosozialer und körperlicher Belastung, von gesundheitlichen Problemen, vom Leben im gesellschaftlichem Abseits und Hoffnungslosigkeit auf Besserung ihrer Lebenssituation.
Hochriskante Konsumgewohnheiten wie z. B. der Gebrauch benutzter Spritzenbestecke führen zu Erkrankungen oder Infektionen mit Hepatitis B, Hepatitis C und/ oder mit HIV. 
 
Der Lebensalltag ist bestimmt durch:

  • Beschaffung des Geldes für die Drogen
  • Beschaffung der Droge
  • Konsum der Droge

Beschaffungskriminalität, Prostitution, Verelendung und Wohnungslosigkeit sind zwangsweise die Folge.

Die Aufenthaltsorte für ihre Aktivitäten sucht sich die Szene nach eigenen Gesetzen. Eine offene Drogenszene auf öffentlichen Plätzen, in Parks und auf Spielplätzen ist häufig das Resultat.

Das öffentliche Interesse

Die Bedürfnisse der Drogenkonsumenten und die gesellschaftlichen Bedürfnisse widersprechen sich teilweise. Der akzeptierende Arbeitsansatz des "HIP" strebt einen Interessensausgleich beider Seiten an, z.B. durch:

  • Leichte Verfügbarkeit steriler Konsum-Utensilien statt Verbot und dadurch Verringerung des Infektionsrisikos durch gebrauchte Spritzen, die untereinander weiter gereicht werden
  • Rücknahme und fachgerechte Entsorgung gebrauchter Spritzen, um zu verhindern, dass sie achtlos weggeworfen werden und so eine Gefahr für die Bevölkerung, insbesondere für Kinder werden
  • Vermittlung zwischen Klienten, Hilfeeinrichtungen und Behörden

Unser niedrigschwelliges Hilfeangebot unterstützt dies!!

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Zielgruppe der Angebote des ”HIP”

Die Angebote unserer Einrichtung richten sich an Konsumenten illegaler Drogen, in erster Linie Heroinabhägige (“Junkies”), chronisch mehrfachgeschädigte Abhängige (CMA) und Substituierte.

Welche Drogen werden konsumiert?

Neben Heroin werden Beruhigungsmittel, Alkohol, Kokain und Cannabis konsumiert.
Außerdem gehören auch LSD, Designerdrogen (XTC) oder Speed dazu.
Hinzu kommen Substituierte aus Witten und anderen Städten des Ennepe Ruhr Kreises, die bei den niedergelassenen Ärzten in Witten mit Methadon, Polamidon oder Subutex substituiert werden.

Woher kommen die Konsumenten illegaler Drogen?

Witten als größte Stadt des Ennepe Ruhr Kreises ist das Haupteinzugsgebiet. Die anderen Klienten kommen vorwiegend aus Herdecke, Wetter und dem restlichen Ennepe Ruhr Kreis.

Wie leben die Drogenabhängigen?

Der größte Teil ist arbeitslos und bezieht Leistungen von der Bundesagentur für Arbeit, dem Jobcenter EN oder dem Sozialamt.
Für die Beschaffung der Drogen wird viel Zeit und Geld benötigt. Daher sind viele unserer Klienten hoch verschuldet. Grundbedürfnisse wie Ernährung, Hygiene, Kleidung, Gesundheit und Wohnen kommen oftmals zu kurz.
Auseinandersetzungen mit Polizei, Ordnungsamt, Gericht und anderen Institutionen gehören zum Alltag.
 
Niedrigschwellige Hilfeangebote helfen in solchen Situationen!!

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Methoden und Grundlagen

Angebot einer niedrigschwelligen akzeptanzorientierten Drogenhilfe

Das HIP ist niedrigschwellige Anlaufstelle für hilfebedürftige Menschen, die Drogen konsumieren.
Die Angebote orientieren sich an den Bedürfnissen der Drogenkonsumenten. Wir akzeptieren ihre Lebenswelt und sind deswegen oft die erste Anlaufstelle für diese Hilfesuchenden. Das Ziel ist dann Schadensminimierung ("harmreduction"), um somatische, psychische und/ oder soziale Schädigung zu lindern oder zu verhindern.

Die Methode der offenen Tür

Das Konzept der "offenen Tür" mit niedriger Zugangsschwelle soll die Kontaktaufnahme des Klientel zum Drogenhilfesystem erleichtern und helfen, die alten Kontakte aufrechtzuerhalten (Suchtbegleitung).

  • Klienten müssen keine Termine machen
  • Klienten könen freiwillig die Angebote nutzen

Besondere Merkmale unserer niedigschwelligen Sozialarbeit

  • Die Grundlage bildet die Freiwilligkeit in den Kontakten der Klienten zu den Fachkräften des HIP und zu anderen Hilfsangeboten
  • Unsere niedrigschwelligen Hilfen können ohne Voranmeldung, ohne Wartezeiten und ohne Vorbedingung in Anspruch genommen werden
  • Das HIP setzt keine bedingungslosen Ansprüche. Abstinenz und Änderung des Lebensstils werden nicht zur Voraussetzung für die Hilfe gemacht
  • Drogenkonsumenten haben, auch unter den Bedingungen fortgesetzten Konsums, ein Recht auf menschenwürdige, gesunde und positive soziale Lebensbedingungen
  • Drogenprobleme werden in erster Linie nicht als kriminelles Handeln, sondern als gesundheitliches Problem gesehen
  • Auch scheinbar unverständliches Drogenkonsumverhalten kann als ein persönlicher Lebensstil mit einem anderen Wertkonzept akzeptiert werden
  • Wir stärken die Klienten, Wege zur Befriedigung existenzieller Bedürfnisse zu finden, als Voraussetzung für jede weitergehende Veränderung
  • Zwanghafter Drogenkonsum ist eine mehr oder weniger lange Phase. Mit den Angeboten des HIP werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass diese Phasen mit möglichst wenigen Akut- und Spätfolgen (HIV, Hepatitiden, Abszesse, Überdosierung, Inhaftierung, Verschuldung, etc.) durchlebt werden kann
  • Wir bieten elementare Überlebenshilfen und sozialarbeiterische Angebote an, wodurch das Risiko dieses unbestritten gefährlichen Lebensstils minimiert werden soll
  • Die Klienten werden motiviert, Hilfen zum Ausstieg oder zur Verbesserung ihrer Lebenssituation in Anspruch zu nehmen

Niedrigschwellige Hilfeangebote verbessern ihre Situation!!

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Öffnungszeiten:

Büro:

 

Mo-Fr: 8.00-12.00

 

Café:

 

Mo,Di,Do: 9.30-15:00

 

Mi+Fr:      9.30-14.00

 

Frühstück:

 

ab 9:30

 

Mittagessen: 

 

von 12:00-14:00 

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